Henry Bing

Der Raub der Mona Lisa

1911

Tusche, Farbstift und Deckweiß

Darstellung

Im Land der vermeintlichen Täter nahm man die Anschuldigungen freilich kaum ernst. Selbst der in München lebende französische Karikaturist Henry Bing konnte der Verschwörungstheorie seiner Landsleute nichts abgewinnen. Wenige Wochen nach dem Verschwinden des weltberühmten Gemäldes veröffentlichte die Satirezeitschrift Simplicissimus seine zweiteilige Bildergeschichte Raub der Mona Lisa. In ihr rekonstruiert Bing den vermeintlichen Tathergang, um den Vorwurf gleichzeitig ad absurdum zu führen. Demnach standen keine professionellen Diebe hinter dem Raub, sondern ein biederes Touristenpärchen aus Sachsen, das die italienische Dame als Souvenir an seine Parisreise mit in die Heimat nahm. Im ersten Bild bewundern die beiden Kunstfreunde mit Kennerblick und spitzbübischer Mine das Objekt ihrer Begierde, das ihnen mit augenzwinkerndem Lächeln Mut zuzusprechen scheint. Der sie beobachtende Museumswärter zieht derweil gelassen an seiner Pfeife und ahnt nichts Böses. Im zweiten Bild ist die Tat vollbracht und der Tatvorgang ersichtlich. Die von ihrem Keilrahmen gelöste Mona Lisa wurde unter einem geschickt präparierten Rock aus dem Louvre geschmuggelt und befindet sich nun nicht mehr unter Meisterwerken der Kunstgeschichte, sondern in einem Hotelzimmer einfachster Kategorie. Dort bewundert das verzückte Pärchen den Neuzugang seiner Sammlung mit größter Zufriedenheit. Ungeachtet ihrer abenteuerlichen Entführung lächelt Mona Lisa stoisch. Scheinbar kann sie auch die Aussicht auf eine neue Heimat in Leipzig nicht erschüttern. Dorthin wird das Pärchen alsbald zurückreisen, wie ein Etikett auf der Reisetasche des Herren andeutet. (Text Alexander Kunkel, Kunkel Fine Art)

Beschriftung

Blatt zwei oben rechts signiert "Henry Bing".

Maße: Das Blatt misst ca. 28,0 x 37,0 cm, der Rahmen misst ca. 44,0 x 55,0 cm. Der Rahmen ist ungeöffnet.

Zustand

Die Zeichnungen gut erhalten und adäquat hinter Glas gerahmt.

Provenienz

Aus Berliner Privatbesitz.

Henrry Bing (1888-1965).

Startpreis: 900 €
Kontaktdaten
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Die Auktion findet am Samstag, den 29. März 2025 in den Räumlichkeiten von Irrgang Fine Arts, Friedrichstraße 232, 10969 Berlin statt. Alle Lose werden vom 20. Februar bis zum 14. März am selben Ort ausgestellt. Kommen Sie gerne Mo-Fr von 11 – 18 Uhr in den Laden und schauen Sie sich die Objekte in persönlich an. Unser Team ist vor Ort und kann Ihnen bei Fragen fachkundig Auskunft geben.

Derzeit bereiten wir den Auktionskatalog vor. Ab etwa 6 Wochen vor der Auktion haben Sie hier die Möglichkeit, sich für die Teilnahme an der Auktion anzumelden.

2. Auktion

In unserer 2. Auktion präsentieren wir Ihnen ein vielfältiges Angebot von etwa 80 Losen hochwertiger Kunst von den alten Meistern bis in die Gegenwart. Auch eine Auswahl von Autographen erwartet Sie. Bieten Sie am Samstag, den 29. März 2025 mit! Entweder online oder live vor Ort in den Räumlichkeiten von Irrgang Fine Arts, Friedrichstraße 232, 10969 Berlin.
Mit Gemälden von Hartwig Ebersbach, Harald Metzkes und Fritz Beckert liegt ein Schwerpunkt dieser Auktion auf sächsischer Kunst. Nicht unerwähnt bleiben sollte in diesem Zusammenhang eine große Radierung von Richard Müller, ein wunderbares Portrait von Conrad Felixmüller sowie eine geschmacksvolle Ansicht der Leipziger Pleißenburg um 1820. Neben diesen bekannten Namen freuen wir uns, Ihnen auch zwei vergesse Künstlerinnen vorstellen zu können: Gerda Rotermund oder Lore Feldberg-Eber. Zusammen mit zwei bedeutenden Arbeiten des DDR-Avantgardisten Karl Heinz Schäfer und Plastiken von Harry Müller verspricht diese Auktion viele spannende Neuentdeckungen. Schauen Sie sich hier den vorläufigen Auktionskatalog an:

Samstag, 29. März 2025

Auktionshaus Flanel Sago Friedrichstraße 232, 10969 Berlin


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