Fritz Beckert

Gartenstadt Hellerau

1914

Aquarell und Gouache über Kohle bzw. Bleistift

Darstellung

Sammlung von drei Arbeiten des Künstlers, die die beiden Straßenzüge "Am Gräbchen" und den "Hirtenweg" sowie die Gartenrückseite im "Am grünen zipfel" der Gartenstadt Hellerau in Frühjahr und Sommer zeigen. Die dortigen Häuser wurden von Hermann Muthesius und Richard Riemerschmid entworfen. - Getragen von den Ansprüchen der Lebensreform an eine Verbindung von Wohnen, Arbeiten, Bildung und Kultur an einem Ort und nach englischem Vorbild, wurde 1909 die Gartenstadt Hellerau an der nördlichen Grenze von Dresden durch den Werkbund-Mitbegründer Karl Schmidt zeitgleich mit seinen neuen „Dresdner Werkstätten für Handwerkskunst“ gegründet. Die Architekten Richard Riemerschmid, Hermann Muthesius und Heinrich Tessenow reichten dafür ihre Entwürfe ein. 1911 wurde das Ensemble um ein Festspielhaus ergänzt. An die verschiedenen Häusertypen, von der Villa bis zum Reihenhaus, schließen sich vorder- oder rückseitig Gärten an, die zur Verbesserung der Wohnqualität beitrugen. Fritz Beckert fängt mit sonnig frischer Farbpalette den Alltag der Bewohner dieser modern konzipierten Siedlung ein. Auf den Wegen an den noch nicht asphaltierten Straßen finden sich Nachbarn zur Konversation ein und Kinder gehen spazieren. Hinter den reich bepflanzten Gärten erheben sich anheimelnde Häuser mit Walmdächern, Fledermausgaben und grünen Fensterläden. Die Gartenstädte sind Vorboten der modernen Weiterentwicklung reformerischen Bauens und setzen sich in der Berliner Hufeisensiedlung ebenso fort wie in der Stuttgarter Weißenhofsiedlung.

Beschriftung

Je in Blei monogrammiert und datiert "FB 1914" sowie eine Arbeit zusätzlich ortsbezeichnet "Hellerau". Verso auf einer Rahmenrückwand mit handschriftlichem Eigentumsvermerk von alter Hand.

Maße: Das Blatt misst ca. 42 x 58 cm, der Rahmen misst ca. x cm. Der Rahmen ist ungeöffnet.

Zustand

Je unter Glas montiert, zwei Arbeiten zudem gerahmt. - Dabei: Eine beschriebene Postkarte der Kunstanstalt Stengel & Co, Beckerts Motiv "Beim Gräbchen" zeigend, datiert auf 1943. - Eine Arbeit mittig mit braunem Fleck, eine andere am linken Rand mit kleinem Fleck. Im Übrigen sind die Arbeiten sehr gut erhalten.

Provenienz

Aus Berliner Privatbesitz.

Der deutsche Architekturmaler Fritz Beckert (geboren 1877 in Leipzig; gestorben 1962 in Dresden) war als Lehrer in Dresden tätig. Er studierte zunächst von 1894 bis 1896 an der Kunstakademie in Leipzig und schließlich bis 1900 an der Drsdner Kunstakademie bei Friedrich Preller dem Jüngeren und Gotthardt Kuehl. Er zählt zu den Vertretern des 'Dresdner Kolorismus', da er Mitbegründer der Künstlergruppe Die Elbier war, welche wiederum in der impressionistischen Dresdner Secession aufging. Seine Architekturdarstellungen sind in ihrer Genauigkeit wiederum Cornelius Gurlitt verhaftet. Er stellte in mehreren Großen Deutschen Kunstausstellungen aus. Mit der Bombardierung Dresdens 1945 ging ein Großteil seines Werkes durch die Vernichtung seines Ateliers verloren.

Startpreis: 2400 €
Kontaktdaten
Frage zum Los

Die Auktion findet am Samstag, den 29. März 2025 in den Räumlichkeiten von Irrgang Fine Arts, Friedrichstraße 232, 10969 Berlin statt. Alle Lose werden vom 20. Februar bis zum 14. März am selben Ort ausgestellt. Kommen Sie gerne Mo-Fr von 11 – 18 Uhr in den Laden und schauen Sie sich die Objekte in persönlich an. Unser Team ist vor Ort und kann Ihnen bei Fragen fachkundig Auskunft geben.

Derzeit bereiten wir den Auktionskatalog vor. Ab etwa 6 Wochen vor der Auktion haben Sie hier die Möglichkeit, sich für die Teilnahme an der Auktion anzumelden.

2. Auktion

In unserer 2. Auktion präsentieren wir Ihnen ein vielfältiges Angebot von etwa 80 Losen hochwertiger Kunst von den alten Meistern bis in die Gegenwart. Auch eine Auswahl von Autographen erwartet Sie. Bieten Sie am Samstag, den 29. März 2025 mit! Entweder online oder live vor Ort in den Räumlichkeiten von Irrgang Fine Arts, Friedrichstraße 232, 10969 Berlin.
Mit Gemälden von Hartwig Ebersbach, Harald Metzkes und Fritz Beckert liegt ein Schwerpunkt dieser Auktion auf sächsischer Kunst. Nicht unerwähnt bleiben sollte in diesem Zusammenhang eine große Radierung von Richard Müller, ein wunderbares Portrait von Conrad Felixmüller sowie eine geschmacksvolle Ansicht der Leipziger Pleißenburg um 1820. Neben diesen bekannten Namen freuen wir uns, Ihnen auch zwei vergesse Künstlerinnen vorstellen zu können: Gerda Rotermund oder Lore Feldberg-Eber. Zusammen mit zwei bedeutenden Arbeiten des DDR-Avantgardisten Karl Heinz Schäfer und Plastiken von Harry Müller verspricht diese Auktion viele spannende Neuentdeckungen. Schauen Sie sich hier den vorläufigen Auktionskatalog an:

Samstag, 29. März 2025

Auktionshaus Flanel Sago Friedrichstraße 232, 10969 Berlin


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